your challenge is our passion!

Das war die SRCAC Spezial-Challenge in Niederbipp...

Freitagmorgen, 08:00 Uhr, eine Kiesgrube mitten in der Schweiz. 8 Jeeps, 4 Strassenautos und ca. 16 Personen führen ein erstes Beschnuppern in Mitten von schweren Muldenkippern, infernalischem Lärm und sich anmutig bewegenden Schwergewichten der Baubranche durch. Es handelt sich hierbei um den Auftakt des wahrscheinlich ersten europäischen Treffens von grossen und kleinen Offroadern in friedlicher Koexistenz am gleichen Ort - denn die SRCAC Spezial-Challenge fand zur selben Zeit und am selben Ort wie das Jahrestreffen der Jeepszene Schweiz statt! Ein Event wie man ihn noch nie gesehen hat...

Nach dem Beschnuppern ging es dann ab in die Grube, in welcher alle Arbeiten noch in vollem Gange waren. Neongelbe und orange Markierwesten sollten uns früh für die Kolosse erkennbar machen - oder aber nach einem Unfall uns soweit noch vom Dreck unter den Reifen der Baufahrzeuge unterscheiden lassen! Aber soweit kam es nicht - gazellenhaft wurde das Gelände untersucht und geeignete Ecken für den Scalerparcours, die fünf TTC-Prüfungen und den Kinderparcours erkundet. Die Jeeper's des Jeepclubs Mittelland taten es uns gleich und suchten sich auch Trails im Gelände. Gegen Mittag entstanden ungeachtet der sich immer wieder verändernden Grube die ersten TTC-Prüfungen und auch der Scalerparcours nahm Gestalt an. Im Laufe des Nachmittags wurde es dann so richtig "männlich": 26 Tonnen und 800 PS, gekleidet in feinstes Caterpillar-Gelb machten aus der Grube eine andere Landschaft - und unseren Kinderparcours so richtig "knackig". Derweil schob sich unweit der TTC-Prüfungen 34 Tonnen blauer Stahl auf Raupen durch das am Samstag als "Tal des Todes" bekannt werden sollende Gelände um einen Trail für die 1:1 Jeeps zu legen. Gegen 18:00 Uhr war dann alles soweit bereit, so dass schon bald der Geruch von Bier und Essen in der Luft lag und gegen Ende des Abends langgezogenes Schnarchen aus den diversen Zelten drang.

Früh am Samstagmorgen (es muss noch vor Sonnenaufgang gewesen sein - Nebel behinderte die genaue Zeitmessung) galt es dann die Location ready für die vielen Fahrer zu machen. Pünktlich um 08:00 Uhr konnte mit der technischen Abnahme der zahlreichen Fahrzeuge begonnen werden und die Schraubertische füllten sich mit schönen Fahrzeugen. Nach einem kurzen Fahrerbriefing wurde dann der Scalerparcours frei gegeben und schon bald darauf tummelten sich Fahrer, Fahrzeuge, Judges und Zuschauer auf den beiden Strecken - derweil im Hintergrund bereits die ersten V8-Motoren vor sich hin blubbernd den grossen Anstieg unter die Räder nahmen...

Gegen Mittag wurde es dann richtig heiss in der Grube und der Spätsommer trieb nicht nur die Temperaturen der grossen Motoren in die Höhe - nein, auch der Durst stieg und stieg. Auch der Hunger stellte sich ein - der Hunger der tollkühnen Fahrer auf die TTC-Prüfungen. Hillclimb, Frame Twister, Mud Pit, Tank Trap und Truck Pulling waren zu bewältigen. Das Mud Pit, eine mit grauem, betonartigen Schlamm gefüllte Bahn frass Motoren auf und verwandelte farbige Autos in Sekunden in graue Urzeitmaschinen. Der Hill Climb, eine fast senkrechte Wand aus Erde und deren Ende jenseits des Himalayas. Die Tank Trap, eine knochenharte Strecke, gespickt mit Steinen, Erde und einem tiefen Wasser-/Schlammloch. Oder der Frame Twister mit seinen fiesen Stämmen. Und zum Schluss noch das Truck Pulling auf schönem Grund und Boden, aber mit dem gelben Zugschlitten der bleischwer in den Startlöchern lauerte. Das ist der Stoff in dem Motoren den Heldentod sterben, sich Lipos unter wohligem Grunzen entfalten und wo pures Metall buchstäblich zu Staub zerfällt. Definitiv nichts für Warmduscher...

Gegen den Abend zeigte sich recht schnell, wer den wahren Siegerwillen seinem Auto eingebaut hatte, wessen Detailtreue sich in Scalerpunkten äusserte und wessen Auto hart genug war. Eigentlich waren alle Sieger, aber es musste eine Selektion getroffen werden, denn nur die Besten der Besten kommen aufs Podest. Erfreulich dass sich Newcomer, wohlverdiente Bastler und die Jugend alle Podestplätze teilten! Herzliche Gratulation allen!

Doch es wurde nicht nur mit den 1:10-Offroadern gefahren - man sah da und dort wie Funken ausgetauscht und Beifahrersitze in den Jeeps in Beschlag genommen wurden - nicht nur ein Nebeneinander, sondern es stellte sich ein Miteinander ein. Dreck verbindet - it's a Jeep thing!

Am Sonntag stand dann bei weniger gutem Wetter noch die Gleichmässigkeitswertung "Tough and Slow" auf dem Programm. Hierbei galt es, eine Scalerstrecke vom Start zum Ziel zu bewältigen. Die "erfahrene" Zeit wurde notiert und dem Fahrer nicht bekanntgegeben. Dann musste die Strecke vom Ziel zum Start zurückgelegt werden und dabei möglichst nahe an die bereits "erfahrene" Zeit gekommen werden. Trotz geringer Resonanz wurde um jede Sekunde gefeilscht und die Strecke mal sanft (und mal weniger sanft) befahren. Gegen den Nachmittag kam auch der prognostizierte Regen, so dass das Zusammenpacken eine wahre Wasserschlacht wurde.

Abschliessend möchten wir vom SRCAC-OK allen Teilnehmern für Ihre Kommen danken und hoffen dass es in dieser einmaligen Atmosphäre für alle ein Erlebnis war. Einmalig wird es nicht gewesen sein, denn die Resonanz bei den 1:1-Piloten war riesig (und auch bei den Kindern kam der von uns betriebene Kinderparcours sehr gut an) und wir wurden vom Stand weg wieder für das nächste Jahr eingeladen.

Die Ranglisten gibt es hier und hier noch die Bildergallerie...